Das Taktile Feedback mit der Software Brain Avatar

Taktiles Feedback im Rahmen des Neurofeedbacks oder Biofeedbacks stellt eine faszinierende Methode dar, um die Verbindung zwischen unserer mentalen Aktivität und unserer physischen Wahrnehmung zu vertiefen. Diese innovative Technik ermöglicht es uns, auf eine ganzheitliche Art und Weise Einfluss auf unsere Gehirnaktivität zu nehmen, indem sie visuelle und auditive Reize um eine taktile Dimension erweitert. Durch die Kombination von sensorischer Empfindung mit Echtzeit-Gehirnaktivitätsdaten bietet das taktile Feedback eine einzigartige Möglichkeit, Bewusstsein und Kontrolle über unsere mentalen Zustände zu erlangen. In diesem Zusammenhang werden wir näher beleuchten, wie das taktile Feedback im Neurofeedback funktioniert, welche Vorteile es bietet und wie es in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt werden kann.

Wie funktioniert taktiles Feedback im Neurofeedback?

  • Sensoren und Datenmessung: Elektroden auf der Kopfhaut messen die elektrische Aktivität des Gehirns, auch bekannt als Elektroenzephalogramm (EEG). Diese Daten werden in Echtzeit analysiert, um bestimmte Muster oder Frequenzen zu identifizieren.
  • Rückmeldung durch taktiles Feedback: Sobald das Neurofeedback-System spezifische Gehirnmuster erkennt, wird ein taktiles Feedback gesendet. Dies kann beispielsweise eine Vibration auf der Haut sein, die in Intensität oder Frequenz variiert.
  • Konditionierung und Selbstregulation: Das Individuum lernt im Laufe der Zeit, die taktile Empfindung mit einer bestimmten Art von Gehirnaktivität zu assoziieren. Dies ermöglicht eine bewusste Selbstregulation der Gehirnaktivität, da das Ziel darin besteht, das taktile Feedback zu modulieren.

Vorteile des taktilen Feedbacks im Neurofeedback:

  • Multisensorische Erfahrung: Taktiles Feedback bietet eine multisensorische Erfahrung, bei der visuelle und auditive Reize durch physische Empfindungen ergänzt werden. Dies kann die Wahrnehmung der Gehirnaktivität vertiefen.
  • Verbindung von Körper und Geist: Das taktile Feedback schafft eine direkte Verbindung zwischen der erlebten Empfindung und den Gehirnaktivitätsmustern. Dies kann dazu beitragen, das Bewusstsein für die eigenen mentalen Zustände zu schärfen.
  • Individuelle Anpassung: Taktiles Feedback kann individuell angepasst werden, um auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Teilnehmers einzugehen. Die Empfindung kann beispielsweise an eine bestimmte Gehirnwellenfrequenz oder ein gewünschtes Muster gekoppelt werden.

Anwendungen des taktilen Feedbacks im Neurofeedback:

  • Entspannungstraining: Taktiles Feedback kann verwendet werden, um Entspannungszustände zu fördern, indem es das Erreichen von Alpha-Wellen-Mustern belohnt.
  • Konzentration und Fokussierung: Indem das Feedback auf Beta-Aktivität ausgerichtet wird, können Individuen ihre Fähigkeit zur Konzentration und Fokussierung verbessern.
  • Emotionsregulation: Taktiles Feedback kann verwendet werden, um emotionale Zustände zu regulieren, indem es beispielsweise mit dem Eintauchen in beruhigende Zustände wie Theta-Wellen korreliert wird.
  • Es kann auch mit Video und Spielen als weitere Feedback-Elemente erweitert und kombiniert werden.
  • Die Integration von taktilem Feedback im Neurofeedback erweitert die Palette der Möglichkeiten, wie Individuen ihre eigene Gehirnaktivität wahrnehmen und beeinflussen können.

Taktiles Feedback mit der Brain-Avatar-Software:

Die Brain-Avatar-Software bietet hervorragende Möglichkeiten für ein sehr individuelles taktiles Feedback.  Die Einstellungen für das Midi-Sound-Feedback sind äußerst vielfältig und ideal für das taktile Feedback geeignet, vorausgesetzt man verwendet die richtigen Midi-Instrumente. Am besten sind natürlich Instrumente geeignet, die tiefe Töne erzeugen können, wie z.B. Oboe oder Tuba.

Auch die Tonhöhe spielt dabei eine große Rolle, das Beispiel erzeugt ein brummiges und angenehmes taktiles Feedback

Die so erzeugten Töne werden dann über den Kopfhörerausgang an einen Bass-Verstärker weitergeleitet, der eine Lautsprecher aktiviert, der so gebaut ist, dass er starke Vibrationen generieren kann. So ein Vibrierender Lautsprecher befindet sich dann z.B. in einem Plüschtier, oder einem Kissen.

Da viele zum Taktilen Feedback gerne auch Filme anschauen, sollte natürlich der Videoton nicht aus dem Plüschtier zu hören sein, sondern aus einem anderen Lautsprecher kommen. Dies wird nun über Windows Soundeinstellungen ermöglicht.

Mit Hilfe des Sound-Mixers in den Windows Soundeinstellungen lässt sich für jede App, die Soundausgabe besitzt ein entsprechendes Gerät auswählen.

Möchte man z.B Videos mit Ton z.B. auf YouTube ansehen, müsste man dann im Microsoft Edge Browser also Ausgabegerät z.B. den Lautsprecher auswählen.

In diesem Beispiel wurde der Mozilla Firefox-Browser für YouTube verwendet und als Tonausgabe der angeschlossene Bildschirm ausgewählt, da dieser einen Lautsprecher, bzw. Kopfhörerausgang hat.

Wir bevorzugen als Verstärker Bluetooth, da jede Kabelverbindung zum Computer Artefakte verursachen kann. Es ist dennoch wichtig, dass vor jeder Sitzung eine Artefaktkontrolle vorgenommen wird. Einflüsse könnten durch den Lautsprecher, oder dem Lautsprecherkabel entstehen. Mit Bluetooth- Verbindung ist jedoch  Artefakte so gut wie ausgeschlossen, trotzdem sollte die Lautstärke nur moderat hoch sein.

Bein der Installation sollten Sie in Windows auf Bluetooth Geräte hinzufügen den Verstärker vorher anmelden.

Nach erfolgreicher Verbindung sollten Sie den Verstärker in der Liste der verbundenen Bluetoothgeräte finden.  Es ist wichtig, dass Ihr Computer über Bluetooth verfügt. Die meisten moderneren Computer verfügen über diese Möglichkeit. Sollte dies nicht der Fall sein, kann eine nachträgliche Einrichtung einfach über einen Bluetooth-USB-Stick erfolgen.

Taktiles Feedback bietet viele Möglichkeiten

  • Die Verwendung von angenehmem und entspannendem taktilem Feedback im Kontext von Neurofeedback bietet ein faszinierendes Zusammenspiel, das darauf abzielt, das Gehirn sowohl zu informieren als auch zu beruhigen. Hier sind einige Überlegungen zur Kombination:
  • Harmonisierung von Körper und Geist: Ein angenehmes, taktiles Feedback kann dem Benutzer helfen, sich in einen Zustand tiefer Entspannung zu versetzen. Indem das Gehirn diese sanfte, physische Rückmeldung erhält, wird es ermutigt, sich in Zustände zu versetzen, die mit dieser Entspannung korrelieren, wodurch ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Körper und Geist gefördert wird.
  • Verbesserte Selbstregulierung: Wenn die Nutzer lernen, die angenehmen taktischen Reaktionen als Reaktion auf eine wünschenswerte Gehirnaktivität zu erkennen, werden sie ermutigt, diese Zustände öfter und leichter zu erreichen. Dies könnte dazu beitragen, dass sie schneller Fortschritte machen und ihre Fähigkeit zur Selbstregulierung verbessern.
  • Tieferes Eintauchen: Ein beruhigendes taktiles Feedback kann dazu beitragen, dass sich der Benutzer tiefer in den Neurofeedback-Prozess vertieft, da er nicht nur visuelle oder auditive Signale erhält. Die direkte, physische Komponente kann dazu führen, dass die Erfahrung als ganzheitlicher und integrativer wahrgenommen wird.
  • Adaptive Entspannungssequenzen: Abhängig von den gemessenen Gehirnwellen des Benutzers könnten sich die Muster und Intensitäten des taktilen Feedbacks ändern. Beispielsweise könnten sanftere Wellen oder Vibrationen auftreten, wenn der Benutzer in einen tieferen Entspannungszustand eintritt, und intensivieren sich, wenn das Gehirn stärker aktiviert wird.

Zusammen mit meinem Team bemühe mich intensiv alle Möglichkeiten von Feedback auszuschöpfen. Als Direktor des IFEN, lege ich großen Wert darauf, das Potenzial von Feedback in all seinen Facetten zu erkennen und zu nutzen. Gemeinsam mit meinem engagierten Team streben wir stets danach, die Grenzen dessen, was durch Rückmeldungen möglich ist, zu erweitern und zu verfeinern. Es ist belegt, dass die Art und Weise, wie Feedback gegeben wird, tiefgreifende Auswirkungen auf die Ergebnisse und den Erfolg hat.

Die taktile Stimulation durch robuste Lautsprecher, wie die Bodyshaker, bietet zahlreiche innovative Anwendungsmöglichkeiten über das bloße Einbetten in Plüschtieren hinaus. Hier sind einige spannende Ideen:

  • Therapeutische Sessel, Kissen, Stühle und Liegen: Integrieren Sie die Bodyshaker in medizinische oder therapeutische Liegen und Sessel. Bei bestimmten Therapiesitzungen könnten Vibrationen und Schwingungen verwendet werden, um die Entspannung zu fördern oder spezifische körperliche Reaktionen hervorzurufen.
  • Meditations- und Entspannungsbereiche: Ein ruhiger Raum mit Matten oder Kissen, die mit Bodyshakern ausgestattet sind, könnte eine tiefe, entspannende Wirkung für Meditation oder Atemübungen haben. Die Vibrationen könnten an die Atmungsfrequenz oder den Herzschlag angepasst werden, um eine tiefe Verbindung und Achtsamkeit zu fördern.
  • Kombination mit Lichttherapie: Wir arbeiten auch an einer Erweiterung dieser Technik mit verschiedenen Farben.

Sollten Sie Ihre eigenen Ideen gerne professionell umsetzen wollen, sprechen  Sie mit uns, wir helfen Ihnen gerne weiter beim Verwirklichen Ihrer individuellen Vorstellungen

Autor: Thomas F. Feiner QEEG-D, BCIA, Direktor des Instituts für EEG-Neurofeedback IFEN

Kontakt:

Institut für EEG-Neurofeedback

www.neurofeedback-info.de

Kauf von taktilen Feedback-Sets und Neurofeedback-Ausstattungen: www.neurofeedback-partner.de