Korbinian Brodmann und die Brodmann-Areale
Eine der größten Errungenschaften der modernen Medizin und Neurowissenschaften ist die Bildgebung, die Möglichkeit, neuronale Aktivität abzubilden, man nennt das heute Brainmapping. Der deutsche Neuroanatom und Psychiater Korbinian Brodmann (1868–1918) kartografierte als Erster das menschliche Gehirn. Er verbrachte Tage und Nächte damit, hauchdünne Schnitte von menschlichen Gehirnen unter dem Lichtmikroskop zu betrachten. Er wollte Nervenzellgewebe nach dessen Struktur und Zusammensetzung in abgegrenzte Bereiche gliedern und fand so heraus, dass zum Beispiel die Zellkörper in der grauen Substanz unterschiedlich verteilt sind und bestimmte Neuronentypen nur in ganz bestimmten Regionen auftauchen. Im Jahr 1909 stellte er eine Karte des Großhirns mit 52 Arealen vor. Er nannte das „Cytoarchitektur“. Schon damals konnte er einigen dieser Areale unterschiedliche Funktionen zuweisen. Heute sind die meisten Brodmann-Areale Funktionen zugeordnet, was sie besonders für die Arbeit mit Neurofeedback interessant macht. Mit Hilfe moderner Verfahren können diese Areale auch mit dem EEG erreicht werden. Die hierfür verwendeten Methoden bedienen sich der LORETA-Technik, eine mathematische Annäherung, die es ermöglicht, durch Berechnung des EEGs die Aktivität dieser Strukturen zu messen und damit für das Neurofeedback zu verwenden.
Vor Brodmanns Forschung begann man, einige Bereiche des Gehirns zu identifizieren, wie etwa die Broca- und Wernicke-Areale. Diese geschah, nachdem man feststellte, das Personen, die in diesen Bereichen Schäden aufwiesen, auch unter Sprachstörungen litten. Brodmanns Kartierung des Gehirns ist erfasst die funktionellen Bereiche des Kortex basierend auf groben anatomischen Merkmalen und kortikalen Mikrostrukturen. Die Brodmann-Areale wurden im Laufe der Jahre immer ausführlicher erforscht und blieben die bekannteste und am häufigsten verwendete Kartierung des Kortex. Auch wenn einige Erkenntnisse von damals heute nicht mehr zutreffend sind und durch genauere Methoden abgelöst wurden. Im Bereich des Neurofeedbacks hat sich die funktionelle Neuroanatomie nach Korbinian Brodmann seit Jahrzehnten bewährt und ermöglicht vielen Patienten eine Verbesserung ihrer Lebensqualität.
Das IFEN-Poster über die Brodmann-Areale beinhaltet zu jedem dieser Areale einen QR-Code, der Sie nach dem Scannen auf die entsprechende Web-Seite mit den dazugehörigen Erläuterungen führt. Zugleich können Sie aber auch die Brodmann-Areale ohne das Poster studieren. Wie immer Sie das attraktive Plakat nutzen wollen. Sie können das Plakat aber auch als attraktiven Blickfang nutzen, der die eine oder andere Wand Ihrer Praxis schmückt.